Werkstatt für die Geschichte des Theaters
Eine Initiative zur Belebung des Theater Karlshorst
und der Gründung eines Theatermuseums
Veranstaltung
01.April.2016
10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Kulturhaus Karlshorst-Berlin
Treskowallee 112 / Ecke Dönhoffstr.
10318 Berlin – Lichtenberg
Grußwort
Für die Organisation des Symposiums möchte ich mich ganz herzlich bei Herrn Wichmann und allen weiteren Beteiligten bedanken. Ich wünsche Ihnen und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern frische Ideen und viel Erfolg bei der Projekterarbeitung.
Ihre Birgit Monteiro,
Bezirksbürgermeisterin
Werkstatt für die Geschichte des Theaters von Rosemarie Schauer-Peust
Warum?
Berlin verfügte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges über eine großartige theatergeschichtliche Sammlung, die im Stadtschloss präsentiert wurde. Im Zuge der Sicherung von Kulturgütern gegen Ende des Krieges wurde die umfangreiche Sammlung zerstückelt und ging zum Teil verloren. Die geretteten Exponate befinden sich in verschiedenen Archiven des Landes Berlin und der Stiftung Preußischer Kulturbesitzes. Es gilt nun durch die Errichtung einer Theaterwerkstatt die umfangreichen Schätze der historischen Entwicklung der Theaterkunst auf technischem und künstlerischem Gebiet einem breiten Publikum wieder zugänglich zu machen. Für Berlin wäre ein solches Haus sowohl für Insider wie auch für Touristen eine außergewöhnliche Attraktion.
Inhaltliche Ziele
Ziel der Theaterwerkstatt muss es sein, alle Theaterkünste, Handwerksberufe, Architekten, Techniker, theaterbeliefernde Firmen, Institutionen und Verbände zu präsentieren und die reichhaltige deutsche Theaterlandschaft sowie die Vielfältigkeit des künstlerischen und handwerklichen Schaffens zu zeigen. Dabei ist es von Bedeutung ein Gebäude zu finden, welches nicht nur Ausstellungsflächen, sondern auch Räumlichkeiten für direkte Begegnungen mit Künstlern und anderen theaterspezifischen Personenkreisen bietet.
Hier sollten nicht nur die vorhandenen Sammlungen eine dauerhafte Plattform erhalten, sondern darüber hinaus durch wechselnde Einzelausstellungen Ergänzung finden. Durch ein entsprechendes Raumkonzept böten sich Möglichkeiten für unterschiedlichste Zusammenarbeit mit verschiedenen Zielgruppen. Damit ergibt sich die Möglichkeit der Zusammenarbeit von Profis und Laien.
Zielgruppen sind in verschiedene Altersgruppen – vom Schulkind bis Rentner – zu suchen. Dabei ist beispielsweise an die Zusammenarbeit mit Theaterpädagogen, Studenten der technischen und künstlerischen Hochschulen, Lehrern und Schülern gedacht. Voraussetzung für diese Pläne ist die intensive Zusammenarbeit u. a. der Akademie der Künste, dem Landesarchiv, der Stiftung Stadtmuseum, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, verschie-
dener weiterer Archive und Sammlungen, sowie entsprechenden Einrichtungen im In- und Ausland.
Es soll sich eine Vielfalt der Begegnungen ergeben, die über die Ausstellungen hinaus den verschiedenen Theaterberufen die Möglichkeit des Gedankenaus-
tausches über Erfahrungen und Neuerungen eröffnet. Das kann über Foren, kleinen Aufführungen und Lesungen gehen. Nimmt man all diese Möglichkeiten zusammen, ergibt sich einfach die Notwendigkeit, ein Haus für die Geschichte des Theaters zu betreiben.
Trägerschaft
Die Werkstatt für die Geschichte des Theaters wird von einer Stiftung betrieben mit dem Namen:
Stiftung Werkstatt für die Geschichte des Theaters Berlin
Der Ort der Begegnung
Das Theater Karlshorst ist der erste Theaterneubau nach 1945 in Deutschland. Architekt war Hans Schaefer. Das Theater wurde auf dem Gelände des Ausflugslokal „Deutsches Haus“ der Familie Kupsch nahe der größten Hindernisrennbahn errichtet. Der Grundstein für das „Haus der Offiziere“ im Volksmund „Russenoper“ genannt wurde am 14.02.1948 gelegt und unter großen Schwierigkeiten im August 1949 beendet. Eröffnung war im September 1949.
Der lang gestreckte klar gegliederte Zuschauerraum mit seinem Parkett und Rang fasst ca. 650 Zuschauer. In architektonischer Authentizität, Größe, Sicht- und Akustikqualität ist das Theater Karlshorst mit dem Renaissance-Theater und dem Hebbeltheater vergleichbar. Das Theater wurde bis 1994 von den Angehörigen der Roten Armee genutzt. Ab 1963 hatten die Karlshorster zu besonderen Anlässen Zutritt zu dem Theater. Nach dem Fall der Mauer am 09.11.1989 und dem Abzug der sowjetischen Truppen 1994 ging der Gebäudekomplex in den Besitz der HOWOGE über. Von 1990 bis 2000 wurde das das Theater in privatwirtschaftlicher Form geführt. Nach dem Konkurs wurde das Theater nur noch sporadisch bespielt. Die Schließung erfolgte 2000. In die Nebenräume zogen die Musikschule Lichtenberg, ein Restaurant und eine Bar ein.
Das Theater ist seinem jetzigen Zuschnitt nicht mehr als Theater nutzbar. Es fehlen die notwendigen Nebenräume für Künstler, Techniker, Verwaltung und Lager für Dekorationen, Kostümen und Requisiten.
Das Theater ist aber der ideale Standort für die Werkstatt der Geschichte für das Theater.
Raumkonzept
Bühne
Im Bühnenhaus wird durch technische Einbauten auf dem Schnürboden und in der Unterbühne die technische Entwicklung vom Barock bis in die heutige Zeit sichtbar gemacht. Auf einer Effektgalerie sind Donner-, Blitz-, Bruch- und Einschlagsgeräte aufgebaut.
In den Gassen und am Portal sind Leuchtgeräte vom Talglicht, Öllicht, Wachslicht, Petroleumlampen, Gaslicht und elektrische Leuchten angebracht.
Der Orchestergraben wird wieder aktiviert.
Zuschauerraum
Die Platzzahl wird auf 200 Sitzplätze reduziert. Die freiwerdende Fläche dient der Präsentation von Ausstellungsexponaten der Kostümgeschichte und der Maske.
Rang
Der Rang dient der Darstellung der Beleuchtungs-technik, der Projektionstechnik, der Filmtechnik und der Videotechnik und ihrer Steuerungstechnik.
Foyers
Die Flächen dienen wechselnden Einzelausstellungen, die thematisch mit den Exponaten der Dauerausstellung im Einklang stehen.
Die Veranstaltung
10:00 Kurze Begrüßung durch den Veranstalter und
Vorstellung der Moderatorin Frau Alice Ströver
10:15 Peter Hapke / Andreas Zerr
Vorstellung des Theater Karlshorst
10:45 Dr. Ruth Freydank
Fall Berliner Theatermuseum – Die Geschichte des Theatermuseums Berlin
11:15 Klaus-Dieter Reus
Faszination der Bühne – Über die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern an der Geschichte des Barocktheaters am Beispiel des Markgräflichen Opernhauses Bayreuth
11:45 Per Simon Edström
Erzählt von seinem arenatheater Stockholm, der gelebten
Theatergeschichte
12:15 Nils Niemann
Historische Theaterpraxis am Beispiel – Leonardo und
Blandine – Ein Melodram Gottfried-August Bürger
12:45 Mittagspause
13:30 Frank-Rüdiger Berger
Paul Taglioni und die Prophetensonne
14:00 Klaus Wichmann
Klaus Wichmann Betrachtungen zur Theaterausstellung Magdeburg 1927
14:20 Stefan Antczack
Museumspädagogik im Theatermuseum Wien
14:40 Dr. Stefan Gräbener
Entwürfe und Gedanken für ein Theatermuseum von morgen
Aus der Arbeit der Initiative Theatermuseum Berlin
15:00 Hubert Eckart
Gründung einer Gebrauchsstiftung
nach §§ 80 Abs.2 BGB und § 81 Abs. 1 S. BGB
Der Vorstand der DTHG untersagte die Anreise des Referenten
15:20 Offene Gesprächsrunde
16:20 Einladung zur Vorstellung „Der Freischütz“ von Carl-Maria von Weber
Das Papiertheater INVISIUS Rüdiger Koch
17:00 Ein Umtrunk zum Abschied
19:00 Gedanken zur Wiederbelebung des Theater Karlshorst
Veranstaltung für die Bürger von Karlshorst
Veranstalter
Büro für Bühnentechnik und ihre Geschichte
Klaus Wichmann
Lilienthalstr. 10
10965 Berlin
Tel. +49 (0) 30 698 184 94
buehnentechnikundgeschichte@gmail.com
wichmannkl@gmx.de
www.buehnentechnik-und-ihre-geschichte.berlin
Ideelle Unterstützer
Bezirk Lichtenberg - Berlin
Deutsche Theatertechnische Gesellschaft
Initiative Theatermuseum Berlin
Gesellschaft für Theatergeschichte
Freie Volksbühne Berlin
Bürgerverein Karlshorst e.V.